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Elektroauto: Akku – Vorurteile und Fakten


Elektroauto: Akku – Vorurteile und FaktenViele Menschen stehen Elektrofahrzeugen noch skeptisch gegenüber. Das Elektroauto mit seinem Akku gilt als weniger alltagstaugliche Alternative zu den herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Stromtipp.de stellt den gängigen Vorurteilen zum Elektroauto und seinem Akku die Fakten gegenüber.

1. Geringe Reichweite

Die geringe Reichweite und die fehlende flächendeckende Ladesäuleninfrastruktur werden immer wieder als Hauptargument für die geringe Alltagstauglichkeit vom Elektroauto ins Feld geführt. Tatsache bleibt aber, dass die Gefahr, mit dem Elektroauto liegen zu bleiben, nur sehr gering ist. In Deutschland gibt es bereits mehr Ladesäulen als vermutet, um den Akku wieder zu füllen. Allein RWE hat bundesweit schon 1.100 Exemplare aufgestellt, an denen der Akku vom Elektroauto wieder aufgeladen werden kann.

Darüber hinaus kommen Fahrer von Elektrofahrzeugen mit einem vollen Akku schon recht weit. Nach Angaben des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin legt beispielsweise ein 50ccm Rollerfahrer in Deutschland im Durchschnitt elf Kilometer am Tag zurück. Die elektrische Roller-Variante mit vollem Akku hat eine Reichweite von bis zu 100 Kilometer. Damit ist ein Akku-Ladevorgang erst nach mehreren Tagen notwendig. Dieser Komfort gilt auch für das Elektroauto. Hier beträgt die durchschnittliche Reichweite bei vollgeladenem Akku 150 bis 250 Kilometer und die Fahrstrecke nach Angaben von DIW Berlin pro Tag im Schnitt etwa 39 Kilometer.

2. Brandgefahr

Elektrobatterien sind leicht entflammbar. Seit dem Brand des Elektroautos Chevrolet Volt liegt scheinbar der Beweis dafür vor. Das ist ein weiteres weit verbreitetes Vorurteil. Unberücksichtigt bleibt dabei nämlich, dass das Feuer nach einem Crashtest entstanden ist. Die Verantwortlichen hatten den Lithium-Ionen-Akku nicht – wie vom Hersteller Chevrolet zwingend vorgeschrieben – nach dem Unfall ausgebaut oder entladen. Das Feuer ist nach drei Wochen dieser unsachgemäßen Lagerung durch überhitzen der noch unter Strom stehenden Batterie entstanden.

Durch eingebaute Schutzmechanismen wie eine Schutzelektronik oder ein Batteriemanagement können Brände beim Lithium-Ionen-Akku unter normalen Umständen gar nicht erst entstehen. Bei E-Rollern ist die Gefahr zudem besonders gering, da die verwendeten Akkus so gut wie keine Wärme erzeugen. Sie fahren im Vergleich zu Elektroautos mit wesentlich geringerer Stromstärke. Beim Chevrolet Volt liegt sie bei durchschnittlich 300 Ampere, bei E-Rollern bei 16 Ampere.

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3. Kompliziertes Aufladen

Ein Horrorszenario – Akku leer und keine Ladestation in Sicht. Dieser Fall ist jedoch unwahrscheinlich: Fahrer müssen mit dem Ansteuern einer Ladesäule nicht warten, bis der Akku im roten Bereich liegt. Der Akku von Elektrofahrzeugen hat keinen Memory-Effekt: Die Ladekapazität von Akku sinkt nicht, wenn das Elektroauto mit Restladung an die Steckdose kommt. Das zwischenzeitliche Aufladen vom Akku ist beim Elektroauto nicht nur erlaubt, sondern explizit erwünscht. Ein Batterie Management Systems (BMS) bewahrt den geladenen Akku zudem vor Schäden: Es kontrolliert und überwacht die einzelnen Akku-Zellen, die geschützt und ausbalanciert werden.

Auch sind Akku-Aufladezeiten von bis zu fünf Stunden beim Elektroauto kein Muss. Moderne Ladesäulen verfügen über eine Schnellladefunktion. Damit ist der Akku im Elektroauto bereits nach weniger als einer Stunde wieder voll aufgeladen und einsatzbereit. Das Aufsuchen einer Ladestation ist darüber hinaus keine Notwendigkeit: Dem Akku von den meisten Elektrofahrzeugen reicht auch eine haushaltübliche 230 Volt-Steckdose zum Aufladen.

4. Kurze Lebensdauer 

Der Akku ist derzeit noch das teuerste Element im Elektroauto, die Lebensdauer begrenzt. Es ist jedoch ein Irrglauben anzunehmen, dass der Akku vom Elektroauto bereits nach kurzer Dauer auszuwechseln ist. Vielmehr gelten beispielsweise beim modernen Lithium-Ionen-Akku rund 700 bis 1.500 Ladezyklen als realistisch. Bei einer Akku-Reichweite von 100 Kilometern ergibt dies beispielsweise für Elektroroller eine Lebensdauer von circa 100.000 Kilometern. Um das kostbare Lithium-Ionen-Akku zu schützen und die maximale Anzahl an Ladezyklen zu erreichen, ist ein modernes und qualitativ hochwertiges Batterie Management System (BMS) ein Muss. Beim Kauf eines gebrauchten Batteriepacks oder E-Rollers gibt es Sicherheit über den Zustand des Akkus.

(Quelle: Govecs

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