E-Autos als Stromspeicher: VW und LichtBlick starten neues Projekt

Der Automobilhersteller Volkswagen (VW) und der ökostromanbieter LichtBlick starten im November ein neues gemeinsames Projekt: Durch die intelligente Steuerung der Batterien von E-Autos soll ein riesiger virtueller Stromspeicher entstehen. Auf diese Weise sollen einerseits Netzschwankungen ausgeglichen werden und andererseits der Ausbau der E-Mobilität vorangetrieben werden.

Die Idee, E-Autos als Stromspeicher ist zwar nicht neu, aber sie erhält mit VW und dem LichtBlick prominente und finanzstarke Unterstützung. In dem neuen Forschungsprojekt INEES („Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen") sollen die technischen Grundlagen für die Einbindung von E-Autos in den Strommarkt entwickelt werden.

Ziel ist es, dass Batterien in Elektroautos zukünftig - während sie an Ladestationen gekoppelt sind - bei Bedarf flexible Regelenergie zurück ins Stromnetz liefern. Dadurch können die Netze bei einer kurzfristigen Differenz zwischen Stromerzeugung und -nachfrage stabilisiert werden. Zudem soll die Einbindung der E-Autos in den Strommarkt für die Fahrzeugbesitzer finanziell attraktiv sein. E-Autos sollen zu Stromhändlern werden, die günstigen Strom speichern und diesen dann wieder ins Netz einspeisen, wenn der Bedarf groß ist und der Preis dementsprechend höher ist. Die Standzeit, die ein E-Auto in der Garage verbringt, könnte so bares Geld wert sein.

VW und LichtBlick sind überzeugt, dass durch diese Strommarkt-Einbindung können Elektrofahrzeuge schneller für einen großen Kundenkreis attraktiv werden, da sich die höheren Anschaffungskosten vorzeitig amortisieren lassen.

Kern des Forschungsprojektes ist ein zweiteiliger Feldversuch, bei dem zwanzig Teilnehmer je ein halbes Jahr mit einem Volkswagen e-up! testen, wie sich ihr persönliches Fahrverhalten und die Anforderungen des Strommarktes miteinander verbinden lassen. Die Flottenfahrzeuge werden dafür von Volkswagen prototypisch so erweitert, dass sie bei Bedarf Strom ins Netz zurückspeisen können. LichtBlick bindet die Elektrofahrzeuge über seine Steuerungssoftware „SchwarmDirigent" in den Energiemarkt ein, mit der er bereits seine dezentralen Zuhause-Kraftwerke vernetzt hat.

Mit einer Volkswagen Smartphone App können die Teilnehmer ihre Fahrzeuge während der Standzeit für Lade- und Entladevorgänge im Stromnetz freischalten und den benötigten Batterieladestand für die nächste Fahrt auf eine bestimmte Uhrzeit festlegen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Batterie auch dann ausreichend Fahrstrom vorhält, wenn zuvor Elektrizität in das Netz eingespeist wurde.

Den Teilnehmern wird jeweils eine Ladestation an ihrem Wohn- und Arbeitsort zur Verfügung gestellt. Diese neuartige Ladestation, die bidirektionale Ladevorgänge ermöglicht, wird von der SMA Solar Technology AG entwickelt und ist für den Einsatz im Haushalt ausgelegt. 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter