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Strompreis-Analyse: Deshalb ist Strom so teuer




Warum ist Strom eigentlich so teuer? Eine Antwort auf diese Frage gibt die Zusammensetzung des Strompreises. Beispielsweise liegt der Anteil an Steuern und Abgaben am Strompreis für Verbraucher in diesem Jahr erstmals über der 50 Prozent-Marke. Erfahren Sie im Folgenden, welchen Komponenten die Höhe des Strompreises zu verdanken ist.


2013 belief sich der Anteil von Steuern und Abgaben am Strompreis auf 50 Prozent, 2012 auf 45 Prozent. Steuern und Abgaben machen derzeit rund 52 Prozent am Strompreis aus. Der Anteil der Energieversorger am Strompreis, den Stromkunden für Erzeugung, Transport und Vertrieb zahlen müssen, macht 48 Prozent aus. Das geht aus der aktuellen „Strompreisanalyse Mai 2014“ des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft hervor.

Marktwirtschaftlich werden vom Anteil der Energieversorger allerdings nur 25 Prozent des Strompreises bestimmt, da derzeit von den 48 Prozent weitere 23 Prozent durch staatlich regulierte Netzentgelte sowie Gebühren für Abrechnung und Messung bestimmt werden. Der Stromanbieter kann durch seine Geschäftspolitik also gerade einmal 25 Prozent des Strompreises beeinflussen.

Im ersten Augenblick könnte man denken, dass der Stromanbieter aufgrund dessen keinen großen Unterschied ausmachen kann, was den Strompreis angeht. Das ist aber ganz und gar nicht so. Die regionalen Unterschiede der Strompreise sind beachtlich, so dass ein Vergleich der Strompreise und ein Wechsel des Stromanbieters in der Regel eine Menge Geld spart.

Strompreise gegenüber 1998 um 70 Prozent gestiegen


Gegenüber 1998 sind die Strompreise für Verbraucher um rund 70 Prozent gestiegen. Der Anteil für Erzeugung, Transport und Vertrieb ist dabei um sieben Prozent, der Anteil für Steuern und Abgaben um 263 Prozent angestiegen. Dieser Vergleich macht deutlich, dass es vor allem die Steuern und Abgaben sind, die den Strompreis nach der Liberalisierung der Strommärkte kontinuierlich in die Höhe getrieben haben.

Der durchschnittliche Strompreis für Verbraucher mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden beträgt aktuell 29,06 Cent pro Kilowattstunde. Die durchschnittliche monatliche Stromrechnung beträgt aktuell 84,96 Euro. 2013 betrug diese Stromrechnung 84,12 Euro, 2012 75,51 Euro.

Von den aktuell durchschnittlichen Strompreis von 29,06 Cent entfallen 13,87 Cent (2013: 14,42 Cent; 2012: 14,17 Cent) auf die Erzeugung, den Vertrieb und den Transport. 15,26 Cent entfallen auf Steuern und Abgaben (2013: 14,42 Cent; 2012: 11,72 Cent).

Diese Steuern und Abgaben verteuern den Strom


Von den 13,87 Cent für Steuer und Abgaben entfallen wiederum 6,17 Cent auf die EEG-Umlage, 4,65 Cent auf die Mehrwertsteuer, 2,05 Cent Stromsteuer, 1,79 Cent auf die Konzessionsabgabe und der Rest von 0,529 Cent auf die Offshore-Haftungsumlage, die §19 Stromnetzentgelt-Verordnung-Umlage, den KWK-Aufschlag und die Umlage für Abschaltbare Lasten.

Unter den Steuern und Abgaben sticht vor allem die EEG-Umlage hervor, mit der der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gefördert wird, nachdem sie in den letzten Jahren jedes Jahr erhöht wurde, sank sie 2014 erstmals. Neben der EEG-Umlage verteuern die Mehrwertsteuer, die Stromsteuer und die Konzessionsabgabe den Strompreis in beachtenswerter Höhe.

Fazit:Für die Höhe der Strompreise sind in erster Linie Steuern und Abgaben verantwortlich. An erster Stelle steht hier die Förderung der erneuerbaren Energien durch die EEG-Umlage. Einen bemerkenswerten Teil zur Entwicklung der Strompreise tragen allerdings auch die Mehrwertsteuer und die Stromsteuer bei.

(07/2014)

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