Wie viel Energie verbraucht eigentlich... das Internet?
85 Prozent der Deutschen haben Zugang zum Internet. Sie nutzen es zum Einkaufen, für das Geschäft, zur Unterhaltung oder zur Kommunikation. Kein anderes Medium macht den Austausch von Informationen so einfach wie das Internet. Mit dem Smartphone oder Computer sucht man Informationen nicht mehr in Lexikon sondern auf Wikipedia und ersetzt die Tageszeitung mit Google News. Möglich macht das nur eine riesige Industrie aus Internetseitenbetreibern, die einen enormen Energieverbrauch hat. Was die Frage in den Raum wirft, was das Internet eigentlich an Energie verbraucht?
Rechenzentren sind Schuld am Energieverbrauch des Internets
Das ganze Internet funktioniert nur mit leistungsstarken Rechnern, die einen enormen Energieverbrauch haben. So verbrauchen die Rechenzentren, um das Internet am Leben zu erhalten, weltweit 1,5 bis Zwei Prozent des weltweit erzeugten Stroms. Das Rechenzentrum der SAP zum Beispiel benötigt, um den Energieverbrauch von zwei Tagen zu stillen, umgerechnet 100.000 Liter Diesel, der 13 Dieselmotoren mit 29 Megawatt Leistung antreibt. Zum Vergleich, 29 Megawatt liefert ein Windpark mit 12 Windanlagen, der für 20.000 Haushalte ausreicht. Für die Zukunft wird prognostiziert, dass sich der Energieverbrauch des Internets pro Jahr um 12 Prozent steigern wird.
Energiewende im Internet auf gutem Weg
Im Zuge dessen versuchen die Internetkonzerne ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Zum Beispiel entfällt nur die Hälfte des Energieverbrauchs auf den Betrieb der Rechner. Die andere Hälfte wird für die Kühlung der Rechenzentren verbraucht. Deswegen ist es für die Internetriesen immer öfter die Regel die eigenen Rechenzentren in der Nähe des nördlichen Polkreises zu bauen. So können Rechenzentren in Alaska und Kanada einen Großteil ihres Energieverbrauchs für die Kühlung einsparen.
Auch versucht man die Quellen, aus denen Strom bezogen wird, zu ändern. Vor einigen Jahren bestand der Energieverbrauch von Amazon, Apple und Microsoft zu einem Drittel aus Atomstrom und zur Hälfte aus Kohlestrom. Bei Apple hat sich mittlerweile eine komplette Trendwende gezeigt, so dass die Energie bereits zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bezogen wird. Aber auch Firmen wie Facebook und Google haben es sich zum Ziel gemacht, den Energieverbrauch ihrer Rechenzentren zu 100 Prozent mit Ökostrom zu betreiben. Google versucht auch mit innovativen Ideen zu punkten und plant Rechenzentren auf dem Meer. Das Wasser soll die Systeme Kühlen und die Wellenbewegungen den Energieverbrauch stillen.