Ökostrom Einblick: Windkraftanlagen



An allen Ecken und Enden in Deutschland realisieren Energieversorger, Bürger Initiativen und andere Gemeinschaften neue Erneuerbaren-Energien-Anlagen. Egal ob dezentrale Solaranlagen auf dem Dach des eigenes Hauses, Biomasseanlagen oder On- und Offshore Windkraftanlagen in Deutschland, die Energiewende in Deutschland wird aktiv vorangebracht. Grund genug sich einmal die Technologien rund um die erneuerbaren Energien genauer anzuschauen. Den Anfang machen Windkraftanlagen. Wie Effizienz sind die Stahlgiganten tatsächlich und wie viel Strom verbrauchen die Windkraftanlagen im Prozess der Errichtung?

Die Windkraft in Deutschland macht mit 13,5 Prozent den größten Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland aus. Aber damit ist noch nicht Schluss die Windenergie sowohl an Land (On Shore) als auch auf See (Off Shore) steigt von Jahr zu Jahr und es besteht noch viel Potenzial nach oben. Nach aktuellen Prognosen könnte Deutschland selbst mit restriktiven Flächennutzungs-
kriterien mit Windkraftanlagen pro Jahr 390 Mrd. kWh Stunden Strom erzeugen, was ca. 60 Prozent des deutschen Strombedarfes decken würde.

Doch eine Windkraftanlage erzeugt nicht nur Strom, sie verbraucht auch welchen. Sowohl bei der Herstellung als auch beim Transport und der Errichtung der Windkraftanlage wird Strom verwendet. Wie groß der Anteil dieses Verbrauchs ist, war Anfang der 80er lange Zeit umstritten. Nicht selten wurde dieser Verbrauch sogar größer eingeschätzt, als die Menge die eine Windkraftanlage erzeugt. Doch mittlerweile belegen zahlreiche Studien, dass die heutigen, ausgereiften Serienanlagen sich bereits nach wenigen Monaten energetisch amortisieren.

Neue Untersuchungen berechnen für Windkraftanlagen den sogenannten CO2-Fußabdruch. Dazu gehört dann unter anderem der Energieaufwand der Rohstoffgewinnung, Produktion, Transport, Montage, Wartung (über die Lebenszeit, die in der Regel 20 Jahre beträgt) sowie Rückbau und Entsorgung der Materialen. Den größten Anteil am Energieverbrauch hat die Produktion mit ca. drei Viertel, 20 Prozent werden für den Aufbau und Wartungsarbeiten verbraucht und die übrigen fünf Prozent für den Abbau der Windkraftanlagen.

Ein viel größeres Problem bei Windkraftanlagen ist der Ausstoß von humantoxischen Schadstoffen, also Stoffen, die schädlich für den Menschen sind. Der Grund hierfür liegt im Stahl, bei dessen Produktion eine große Menge an Schadstoffen entsteht. Weil Windkraftanlagen zu großen Teilen aus Stahl bestehen, ist dieser Wert höher als beim Strommix. Dennoch in absoluten Zahlen ist der Wert an Schadstoffen immer noch sehr gering ist. Wenn man sich hingegen nur auf die CO2-Bilanz bezieht kamen Untersuchungen darauf, dass Windkraftanlagen pro erzeugter Kilowattstunde Strom lediglich 10 Gramm CO2 verbrauchen. Braunkohle verbraucht im Vergleich dazu etwa das Hundertfache des Wertes.

Insgesamt sind Windkraftanlagen wirklich effizient. Als Beispiel dient eine Windkraftanlage in Oregon im Nordwesten der USA, die für einen Zeitraum von zwanzig Jahren läuft. Um sich zu rentieren dauert es ca. 5-6 Monate. Natürlich abhängig von den Windgeschwindigkeiten amortisiert sich eine Windkraftanlage schneller oder langsamer. In Oregon herrschen leicht stärkere Winde als an der deutschen Küste. Dieser Wert ist besonders interessant im Hinblick auf die zukünftige Förderung von Öl. Denn die Erschließung von unkonventionellen Öl Vorräten verbraucht etwa vier Mal mehr Energie, als die von herkömmlichen Ölreserven, die langsam zu Neige gehen. Die Windkraftanlagen werden Gegensatz immer effizienter und werden in Zukunft noch weniger Materialen und Energie bei der Produktion verschlingen. 

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