Seite bewerten:
100%
0%

Energiewende: Smart-Meter-Einbau für Privatpersonen hilfreich?


Smart-Meter-EinbauWie bei vielen Themen bringt auch die Diskussion um den Einbau von Smart-Meter-Geräten zwei Seiten der Medaille hervor. Welche Aspekte hängen mit Smart-Meter-Einbau zusammen?

Sollen Privat-Haushalte zum Smart-Meter-Einbau verpflichtet werden? Diese Frage stellt sich auf Grundlage einer aktuellen Diskussion in der Energiewirtschaft. Hervorgerufen durch einen Gesetzesentwurf, der bereits vom Bundeskabinett bestätigt wurde. Dieser muss noch von den Abgeordneten des Bundestags verabschiedet werden, um in Kraft zu treten. Der Gesetzesentwurf „Digitalisierung der Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums, soll die Entwicklung zum „Strommarkt 2.0“ vorantreiben. Eine freie Preisbildung und Versorgungssicherheit durch Schwankungen der Erneuerbaren Energie-Gewinnung soll durch den Entwurf unterstützt werden. Dies schließt auch den Verbrauch von Energie in Privat-Haushalten ein.

Inhalte des Entwurfs zur „Digitalisierung der Energiewende“ bezüglich des Smart-Meter-Einbaus für Privat-Verbraucher:

Haushalte mit einem Mindestverbrauch von 6000 kWh müssen einen Smart-Meter-Einbau durchführen, dies entspricht circa fünf oder mehr Bewohnern. Haushalte, die unter diesem Verbrauch liegen, bekommen schrittweise bis 2020 einen Smart-Meter eingebaut, hier kann der Netzbetreiber aber den Austausch vorher verlangen und der Nutzer kann nicht widersprechen.

Befürchtungen des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) liegen zum einen im Datenschutz und zum anderen in den Kosten für den Smart-Meter-Einbau, die verpflichtend auf die Verbraucher zukommen. Diese liegen nach Aussage des vzbv in etwa zwischen 100-220 Euro, hinzu komme ein jährlicher Betrag zwischen 35-90 Euro. Zurzeit hat ein Verbraucher kaum einen Nutzen durch einen Smart-Meter-Einbau, lediglich geringe Einsparungen können erzielt werden.

Ein Mehrwert wird erst dann deutlich, wenn die Energieversorger Tarife anbieten, die von der Energieerzeugung abhängen. Also in den Preisen schwanken, abhängig vom Angebot der erzeugten Energie. Dies ist derzeit noch nicht der Fall und auch kurzfristig nicht abzusehen. Erst wenn diese Tarifmodelle von Kunden abgeschlossen werden können, ergibt der Smart-Meter-Einbau einen echten Nutzen. Darauf aufbauend sollten effiziente intelligente Haushaltsgeräte angeschafft werden, damit die Ersparnis von selbst entsteht, auch hierfür muss zuvor von den Privat-Haushalten investiert werden.Derzeit kann ausschließlich der Nutzen für den Verbraucher generiert werden, dass stromfressende Geräte entdeckt werden können und der eigene Energieverbrauch transparenter wird.

Hinzu kommt der Aspekt des Datenschutzes zum Smart-Meter-Einbau. Hierzu gibt es zwar ein zusätzliches Paket, welches technische Richtlinien und Datenschutzstandards vorgibt, aber dennoch werden Verbraucher-Daten gespeichert. Vorgesehen sind hier Nachweise der Versorger über die anonyme Speicherung der Daten. Außerdem sollen die Ablese-Intervalle der Daten so gesetzt werden, dass keine Rückschlüsse auf das Nutzer-Verhalten gezogen werden können. Hier finden Sie das Infoblatt des BMWi dazu.

Bringt der Entwurf zur „Digitalisierung der Energiewende“ auch positive Aspekte mit sich?

Ja, allerdings in kleinen aber notwendigen Schritten. Denn dies ist eine Voraussetzung um die Ziele der Energiepolitik in der EU und der Energiewende in Deutschland zu erreichen. Auf Deutschland bezogen heißen die Ziele: Transparenz des Strommarktes, Wettbewerb (Flexibilität und Preisbildung am Strommarkt), Angleichung der Netzentgelte, Versorgungssicherheit, CO2-Einsparungen,  Atomausstieg und Erschaffung eines europäischen Energiemarktes. Lesen Sie die Aspekte genauer in dem Schreiben des BMWi nach.

Fazit zum Smart-Meter-Einbau

Abschließend ist der Smart-Meter-Einbau also nicht nur hilfreich, sondern notwendig für die Energieziele Deutschlands und Europas. Fraglich bleibt dennoch, ob der Zeitraum sowie die Kostenverteilung des Einbaus gut gewählt sind. Dadurch versucht die Politik, die Energieanbieter zum Handeln zu zwingen. Die Kosten bleiben dennoch am Verbraucher hängen. Auch die Datenmengen der Verbraucher, die durch den Smart-Meter-Einbau erhoben werden, bleiben ein wichtiger Punkt. Hier ist besondere Sensibilität und Schutz der Daten ein Muss.
 
Inhaltsverzeichnis

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich......eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich......ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich......ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich......eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...
...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter