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Online gegen Offline: Wo Sie den Stromanbieter wechseln sollten


Online ist günstiger, offline ist die Beratung besser. Diese grundsätzliche Aussage führt in der Praxis oftmals dazu, dass Kunden im Ladengeschäft Produkte ausprobieren oder sich erklären lassen, um dann das gleiche Produkt online für einen günstigeren Preis zu erwerben. Stromtipp.de hat untersucht, ob dies auch für den Wechsel des Stromanbieters gilt.
 
Vorweg folgende Bemerkung in eigener Sache. Als Leser dieses Artikels werden Sie erwarten, dass Stromtipp.de als Online-Portal den Stromanbieterwechsel über das Internet positiv darstellt, für den Anbieterwechsel über den Offline-Vertrieb die Nachteile auflistet. Bei unserem Versuch die jeweiligen Vor- und Nachteile abzuwägen, können wir auf eine 6-jährige Erfahrung im Vertrieb mit Offline-Vertriebspartnern zurückgreifen. Rund 3.500 Partner aus Handel und Direktvertrieb haben für uns Stromverträge vermittelt. Die hier gewonnenen Erfahrungen finden – aus unserer Sicht – eine angemessene Berücksichtigung.
 

1.Behauptung: Online-Tarife sind günstiger

Viele Energieversorger, die sowohl online- als auch offline aktiv sind, bieten je nach Vertriebskanal unterschiedliche Tarife an. Über einen Zeitraum von 6 Jahren haben wir die jeweiligen Tarifpreise beobachtet. In keinem Fall ist ein Offline-Tarif eines Stromanbieters günstiger als das Online-Pendant gewesen. Im Gegenteil lagen die Offline-Preise erheblich über den Online-Preisen. Ein Beispiel vom 18.01.2017 zeigt bei einem Stromverbrauch von 3.300 kWh pro Jahr im Online-Tarif eines Anbieters einen Jahrespreis von rund 740.- Euro. Das Offline-Pendant kommt auf rund 935,- Euro. Mithin eine Differenz von satten 195,- Euro, die der Offline-Tarif teurer ist.
Stromtipp-Check: stimmt

2.Behauptung: Die höheren Preisen entstehen durch hohe Vertriebsprovisionen

Abschlussprovisionen im Offline-Vertrieb liegen nicht zwangsläufig, aber jedoch in der Regel über denen im Online-Vertrieb. Dies erklärt zumindest einen Teil der Preisdifferenz. Ein anderer Teil erklärt sich über höhere Vertriebskosten, die z.B. mit dem hohen manuellen Aufwand bei der Bearbeitung von Vertragsdokumenten. Nach unseren Erfahrungen liegen auch Storno- und Forderungsausfallquoten im Offline-Bereich über denen im Online-Geschäft.
Stromtipp-Check: stimmt teilweise

3.Behauptung: Persönliche Beratung ist besser

Viele Fragen lassen sich im Rahmen eines persönlichen Beratungsgesprächs ausführlicher klären. Voraussetzung für eine objektive Beratung ist jedoch immer eine neutrale Haltung des Beraters. Bei Beratern, die lediglich einen Anbieter vertreiben, können dazu schon Zweifel aufkommen. Darüber hinaus sollte immer bedacht werden, dass der Berater natürlich auch ein Interesse an einer attraktiven Provision hat. So werden z.B. bevorzugt 12-Monatsverträge vermittelt. In der Regel mit dem Hinweis, dass eine kurze Laufzeit die Sicherheit für den Kunden erhöht. Unterschlagen wird dabei, dass der Berater – aus Provisionssicht – an einer langfristigen Bindung seines Kunden kein Interesse hat, da in den meisten Fällen für den Berater nur eine Abschluss- jedoch keine Bestandsprovision fällig wird. Dies gilt im Übrigen auch für den Online-Vertrieb.
Stromtipp-Check: stimmt nicht zwangsläufig

4.Behauptung: Online-Vergleiche werden manipuliert

Einige Vergleichsportale verfälschen die Ergebnisliste der Tarifrechner, in dem eine sog. Nuller-Position über den ersten Platz gesetzt wird. Diese Position wird in der Regel gegen Extra-Vergütung verkauft und beinhaltet selten den günstigsten Tarif. Auch lässt sich über die Default-Einstellung der Optionen das Ranking in der Ergebnisliste teilweise beeinflussen. Hier ist also Vorsicht geboten.
Stromtipp-Check: stimmt teilweise

5.Behauptung: Online-gewechselte Kunden haben mehr Ärger mit dem neuen Stromanbieter

Energieversorger, die im Online- und Offline-Vertrieb aktiv sind, machen in der Kundenbehandlung keine Unterschiede. Auch die AGB der Anbieter sind in der Regel je nach Vertriebskanal deckungsgleich. Es ist sinnvoll, Anbieterempfehlungen zu folgen. Eine grundsätzliche Schwäche des Direktvertriebes sind „die langen Wege“, die der (zumeist Papier-) Antrag vom Berater bis zum Versorger nimmt. Hier liegt eine große Fehlerquelle, die zu Ärger führen kann.
Stromtipp-Check: stimmt nicht
 
Fazit: Wer online bei seriösen Stromanbietern abschließt spart im Vergleich deutlich mehr. Eine persönliche Beratung bei einem so einfachen Produkt wie Strom ist kaum notwendig. Nehmen Sie sich die Freiheit die Optionsfelder nach Ihrem Bedarf einzustellen. Auch langfristige Verträge sind sinnvoll, wenn diese mit einer langfristigen Preisgarantie ausgestattet sind.
 

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