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Auf keiner der drei Gasnetzebenen (Ferngas, Regionalgas und Kommunalgas) kann bisher von echtem Wettbewerb gesprochen werden. Die wenigsten Privatkunden haben eine Alternative zu ihrem lokalen Gasversorger. Dieser wiederum hat wahrscheinlich einen langfristigen Liefervertrag mit seinem Regionalgasunternehmen abgeschlossen. Seit allerdings die Langzeitverträge nicht mehr gestattet sind, haben die industriellen Großverbraucher von Erdgas bereits begonnen, von vereinfachten Gasdurchleitungsverträgen und kürzeren Liefervertragslaufzeiten zu profitieren. Sie wenden sich in der Regel direkt an die großen Gasimporteure, um ohne Zwischenhändler niedrigere Preise zu bekommen.
Aber auf der Ebene des Gasimports sind die Marktzugänge klar verteilt. Vor allem die marktbeherrschende Stellung der E.on-Ruhrgas als zentraler Gasimporteur Mitteleuropas und der Gazprom als Hauptlieferanten, die langfristige Lieferverträge mit E.ON, der Wintershall AG und der VNG unterhält, lässt auf der Ferngasebene nur wenig Raum für potentielle Mitbewerber, zumal der Rest des Marktes über ähnliche Verträge mit algerischen, norwegischen und niederländischen Unternehmen versorgt wird.
Der Wettbewerb, der sich an Privatkunden richtet, wird also überwiegend zwischen den örtlichen Gasverteilern stattfinden müssen.