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Europa hat also bislang nur lockere Zusagen für die Lieferung von 10 Milliarden Kubikmetern Erdgas und kaum etwas Konkretes – wird die maximale Förderleistung von 30 Milliarden Kubikmeter Gas durch Nabucco nicht ausgenutzt, ist die ganze Pipeline sinnlos. Ein weiteres Land würde gerne liefern, das aber wollen die Europäer nicht. Denn die Gasvorkommen Irans gelten in Zeiten verschärfter Sanktionen als politisch nicht viel besser als die russische Variante.

Nun naht eine Lösung, die vorerst keiner auf der Rechnung hatte. Diese Variante basiert darauf, dass Israel ebenfalls ein ernstes Energieproblem hat und keineswegs von seinen arabischen Nachbarländern abhängig sein will. Israel benötigt neben Gas auch noch Strom und Wasser. Die USA als größter Unterstützer Israels suchen ebenfalls nach einer Lösung.

Die könnte so aussehen: Die staatliche türkische Erdölgesellschaft TPAO will im Irak Öl und Gas fördern. Dieses Gas könnte dann über eine neue Pipeline aus dem Irak in die Türkei gelangen und von dort aus durch das Mittelmeer nach Israel. Gleichzeitig mit der Gaspipeline werden auch Öl-, Strom- und Wasserleitungen verlegt.

Vorteil für Europa: Das kleine Land Israel kann gar nicht so viel Erdgas verbrauchen, dass sich die Sache rechnet. Muss es aber auch nicht, denn da sich die Türkei als Energie-Umschlagplatz zwischen Ost und West profilieren möchte, fließt das überzählige Gas durch Nabucco nach Europa weiter. Es gibt schon eine Zwillings-Pipeline für Öl und Gas aus dem Irak zum türkischen Hafen Yumurtalik. Diese lag in den vergangenen Jahren brach, denn durch den Irakkrieg stockte die Versorgung. Seit es im Irak ruhiger ist, fließen auch wieder Öl und Gas durch die Pipeline.

Die neue Verbindung soll vom Akkas-Erdgasfeld im Westirak entweder durch Syrien oder über den Nordirak nach Yumurtalik führen. So könnte Nabucco das bekommen, was sie am dringendsten braucht: Gas, welches man durchleiten kann.

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