So geht's: Energiesparend sanieren
Energieeffiziente Sanierung: Von der Energieschleuder zum Sparwunder ist es ein weiter Weg, aber er lohnt sich. In Zukunft werden die Energiekosten eines Hauses oder einer Wohnung auch die zu erzielende Miete oder den Kaufpreis immer stärker beeinflussen.
Die Deutsche Energie Agentur (dena) hat Tipps zusammengestellt, was man bei der energetischen Sanierung von Wonhngebäuden beachten sollte.
1. Was habe ich davon, wenn ich mein Haus energieeffizient saniere?
Ein unsaniertes Haus benötigt rund dreimal soviel Energie wie ein vergleichbarer Neubau. Dabei können Hauseigentümer den Energieverbrauch ihres alten, unsanierten Eigenheims deutlich senken. Mit einer hocheffizienten energetischen Sanierung wie im Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ sogar um durchschnittlich 85 Prozent. Die dazu notwendigen Maßnahmen: eine gute Dämmung von Fassade, Keller und Dach, neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung und moderne Heizungs- und Lüftungstechnik mit Erneuerbaren Energien. Der Vergleich* der Heizkosten eines optimal sanierten Einfamilienhauses mit einem unsanierten zeigt, welches Einsparpotential die Sanierung birgt:
*Unsaniertes Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche, Baujahr 1970, 4-Personen-Haushalt. Es wird ein Verbrauch von 4.500 Litern Heizöl pro Jahr und ein Heizölpreis von 0,72 Euro/ Liter Heizöl (Stand Januar 2008) angenommen.
Energieeinsparung ist aber nur ein Grund zu investieren. Gleichzeitig wird so der Wert der Immobilie gesichert: Die Energiebilanz eines Hauses ist seit Juli 2008 mit dem Energieausweis für jeden einsehbar. Gute Werte sichern die Vermietbarkeit und den Wiederverkaufswert. Nicht zuletzt gewinnt ein saniertes Haus deutlich an Komfort und wird auch optisch aufgewertet.
2. Was sind die ersten Schritte, wo fängt man an?
Am Anfang der Modernisierung steht die energetische Analyse des Gebäudes. Einen ersten Überblick über technisch und wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen bietet der Energieausweis für Gebäude. Er sollte von einem Fachmann nach einer Begehung des Hauses ausgestellt werden. Empfehlenswert für Modernisierer ist ein Bedarfsausweis, bei dem der Fachmann die einzelnen Bestandteile des Hauses begutachtet, den durchschnittlichen Energiebedarf berechnet und damit den energetischen Zustand des Hauses ermittelt. Das ist aussagekräftiger als die andere Ausweisvariante: Der Verbrauchsausweis dokumentiert nur den individuellen Energieverbrauch der letzten Jahre. Für die weitere Planung ist es sinnvoll, einen erfahrenen Architekten oder Ingenieur einzubinden.
Tipp: Stehen sowieso Arbeiten am Haus an, lohnt es sich, diesen Anlass zu nutzen und mit energiesparenden Sanierungsarbeiten zu verknüpfen. Denn wenn beispielsweise die Fassade neu verputzt wird, muss ohnehin ein Gerüst aufgestellt werden – die Mehrkosten für eine Dämmung der Außenwände sind dann vergleichsweise gering.
3. Welche Maßnahmen sind vordringlich?
Die Reduzierung des Energiebedarfs ist das A und O der energetischen Sanierung und steht immer an erster Stelle. Wenn bei ungemütlichen Außentemperaturen das Haus komfortabel geheizt wird, geht in schlecht gedämmten Häusern ein Großteil der Energie gleich wieder über Fenster, Wände und Dach verloren. Im Sommer schleicht sich über diese Schwachstellen die Hitze ins Haus. Wird das Gebäude mit Dämmstoffen rundum abgedichtet, bleibt es im Winter warm und im Sommer kühl. Jetzt reicht auch schon wenig Energie aus, um ein komfortables Wohnklima zu erreichen. Wird in einem der nächsten Schritte die Heizung erneuert, kann eine Anlage mit deutlich geringerer Leistung eingesetzt werden. Auch der Einsatz Erneuerbarer Energien lohnt sich dann besonders.
4. Was bringen neue Fenster?
Neue Fenster verringern den Wärmeverlust des Hauses. Sie lassen kalte, zugige Ecken der Vergangenheit angehören und tragen so entscheidend zu mehr Behaglichkeit bei. Der Austausch alter Fenster gegen neue mit Wärmeschutzverglasung geht Hand in Hand mit der Dämmung der Fassade und sollte im Idealfall zeitgleich erfolgen.
5. Welche Heizung eignet sich – und lohnen sich Erneuerbare Energien?
Die Heizungserneuerung ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der energetischen Sanierung. Die alte Heizung kann durch einen modernen Gas- oder Öl-Brennwertkessel mit deutlich geringerer Leistung ersetzt werden. Der Einsatz Erneuerbarer Energien in energieeffizienten Gebäuden macht die Bewohner unabhängiger von Energiepreissteigerungen. Es bietet sich an, eine Solaranlage in das Heizungssystem zu integrieren. Sie kann in den Sommermonaten die Trinkwassererwärmung übernehmen – der Heizkessel bleibt dann aus. Auch eine Holzpellet-Heizung kann den alten Öl- oder Gaskessel gut ersetzen. Sie funktioniert wie eine normale Zentralheizung und verbrennt kleine Holzpresslinge, die wie bei einer Ölheizung vom Tanklaster angeliefert werden. Die dritte Möglichkeit ist der Einbau einer Wärmepumpe, besonders effektiv in gut gedämmten Gebäuden: Gespeicherte Sonnenwärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft kann über eine Wärmepumpe für die Gebäudeheizung genutzt werden. Mit unserem Heizkostencheck für Neubauten beziehungsweise dem Heizkostencheck für Altbauten können Sie - anhand der zu erwartenden Kosten und CO2-Emissionen - schnell und bequem das optimale Heizsystem für Ihre Immobilie finden.
Lesen Sie weiter im zweiten Teil der Tipps.