Kosten und Förderung
Teil 2
6. Wie kommt frische Luft in ein hoch gedämmtes Haus?
Zu einem sehr dichten Gebäude gehört eine Lüftungsanlage. Sie versorgt das Haus automatisch mit frischer Luft, ohne dass es zieht und kann auch Staub und Pollen herausfiltern. Oft werden Anlagen mit Wärmerückgewinnung verwendet, bei denen die ausströmende Innenluft ihre Wärme an die einströmende Frischluft abgibt. Die Frischluft ist dann bereits vorgewärmt, wenn sie in die Räume gelangt – das spart wertvolle Energie. Moderne Anlagen sind geräuschgedämmt, so dass die Bewohner das Ein- und Ausströmen der Luft akustisch kaum wahrnehmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Fenster nicht geöffnet werden müssen, und so auch störende Geräusche der Umgebung – zum Beispiel an viel befahrenen Straßen – wegfallen. Wer möchte, kann natürlich trotzdem die Fenster öffnen. Bei besonders niedrigen oder hohen Außentemperaturen sollten sie aber geschlossen bleiben. Damit es drinnen im Winter schön warm und im Sommer kühl bleibt – die frische Luft kommt schließlich automatisch über die Lüftung ins Haus.
7. Was kostet eine hocheffiziente energetische Sanierung und wann rechnet sich das?
Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus zum Beispiel aus dem Jahr 1970 belaufen sich die Kosten für die hocheffiziente energetische Sanierung wie im dena-Modellvorhaben auf rund 68.300 Euro. Das ist erst einmal viel Geld. Aber der Staat gibt aus verschiedenen Förderprogrammen einen Zuschuss von insgesamt ca. 18.400 Euro: Gut 7.400 Euro zahlt das Bundesumweltministerium zur neuen Heizung mit Solarwärme. 1.000 Euro gibt es von der KfW Förderbank als Zuschuss zur fachlich qualifizierten Baubegleitung. Und bis zu 10.000 Euro Tilgungszuschuss enthält der zinsverbilligte KfW-Kredit im Rahmen des dena-Sanierungsprogramms „Niedrigenergiehaus im Bestand“. Somit sind dann noch rund 50.000 Euro zu finanzieren. Eine Investition, die jährlich eine Energiekosteneinsparung von mindestens 2.700 Euro bringt und sich je nach Energiepreissteigerung schon in rund 14 Jahren rechnen kann. Und das Haus ist auch später noch komfortabel bewohnbar.
8. Wo gibt es Zuschüsse oder Förderkredite?
Investitionen in Energieeffizienz werden vom Staat gefördert. Die zahlreichen Förderangebote sollte man nutzen, um den eigenen finanziellen Spielraum zu vergrößern. Neben den Sanierungsprogrammen der KfW Förderbank im CO2 -Gebäudesanierungsprogramm und den Zuschüssen für den Einsatz Erneuerbarer Energien im Marktanreizprogramm gibt es auch zahlreiche regionale Förderangebote. Einen Überblick aller aktuellen Förderprogramme bietet die dena auf ihrer Internetseite www.zukunft-haus.info.
9. Kann man auch in Etappen sanieren?
Auch Teilsanierungen wie Dämmung einzelner Gebäudeteile, Heizungserneuerung oder neue Wärmeschutzfenster sind sinnvoll. Wichtig bei der Sanierung in Etappen: von Anfang an mit Konzept arbeiten. Ein Fachmann, beispielsweise ein Energieberater – also ein speziell qualifizierter Architekt, Ingenieur oder Handwerker – sollte in jedem Fall einbezogen werden. Er kann sagen, welche Maßnahmen besonders dringend sind und einen Fahrplan für eine sinnvolle, schrittweise Sanierung erstellen. So kann man auch später auf schon ausgeführte Maßnahmen aufbauen und seine Energiekosten schrittweise senken.
10. Was kann man machen, ohne viel Geld zu investieren?
Wer nur ein schmales Budget zur Verfügung hat, kann trotzdem aktiv werden und sein Haus energetisch aufrüsten. Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die nicht viel kosten oder sogar in Eigenregie durchgeführt werden können, von der Dämmung der obersten Geschossdecke und der Rohrleitungen übers Abdichten von Fenstern und Türen bis hin zur Entlüftung der Heizkörper und Anbringen von Thermostat-Ventilen. Auch ein sogenannter hydraulischer Abgleich – die optimale Einstellung der Heizungsanlage durch einen sachkundigen Handwerker – hilft Energie sparen.
11. Wo findet man die richtigen Fachleute?
Für den ersten Schritt, die Gebäudeanalyse, findet man in der dena-Ausstellerdatenbank auf www.dena-energieausweis.de/expertensuche erfahrene Energieberater. Um einen in der energetischen Modernisierung von Gebäuden erfahrenen Architekten zu finden, sollte man sich Referenzobjekte benennen lassen. Auch eine Besichtigung dieser Gebäude und ein Gespräch mit deren Eigentümer können sich lohnen. Wenn es darum geht, die richtigen Handwerksbetriebe zu finden, können Architekten auch weiterhelfen, da oftmals schon Netzwerke für energieeffiziente Sanierungen bestehen.
(Quelle: dena)