Bis dato wird der deutsche Gasmarkt von wenigen Anbietern dominiert, die die Gasnetze kontrollieren. Einem Gutachten des Bremer Energie-Instituts vom Frühjahr 2006 zufolge ist das einer der Hauptgründe für die im internationalen Vergleich relativ hohen Gaspreise.
Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass ungefähr die Hälfte des Gaspreises für Haushaltskunden, die von einem lokalen Versorger beliefert werden, die Gasbezugskosten dieses Versorgers ausmachen. 25 bis 28 Prozent entfielen auf Steuern und Abgaben und 18 Prozent auf die Kosten für die regionalen und lokalen Gasverteilungsnetze. Der Anteil der Stadtwerke am Preis belaufe sich damit durchschnittlich auf rund 22 Prozent.
Um zu verhindern, dass die marktbeherrschende Stellung von RWE durch die eines anderen Unternehmens abgelöst wird, müssen sich alle Interessenten einem Genehmigungsverfahren unterziehen. Dies gilt auch für ein Konsortium von 36 regionalen und kommunalen Versorgern, die ihr Interesse bekundet haben.
Mit dem Deal mit RWE ist die EU-Kommission ihrem Ziel, mehr Wettbewerb durch die Trennung von Netzen und Dienstleistungen zu erreichen, nun auch im Gasmarkt nähergekommen. Bereits im November 2008 hatte es eine ähnliche Einigung im Strommarkt gegeben. Damals sicherte der Energiekonzern E.ON zu, sein Hochspannungsnetz sowie ein Fünftel seiner Kraftwerkskapazitäten in Deutschland zu verkaufen.
© Gastipp.de, 17. März 2009
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