Gaswärmepumpen: Die Zukunft des Heizens?
Das geltende Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz schreibt vor, dass Neubauten in Höhe eines vorgeschriebenen Prozentsatzes mit erneuerbaren Energien beheizt werden müssen. Bis zum im Jahr 2020 sollen so mindestens 14 Prozent des Wärme- und Kälteenergiebedarfs von Gebäuden durch erneuerbare Energien zu gedeckt werden. In diesem Zusammenhang sehen Energieversorger und Heizungshersteller riesiges Potenzial in der Technologie neuer Gaswärmepumpen, die den klimafreundlichsten fossilen Brennstoff Erdgas mit der Wärmeenergie aus Sonne und Erde verbinden.
Die Initiative
Gaswärmepumpe (IGWP), eine Vereinigung deutscher Energieversorger und Heizungshersteller in Deutschland, die sich für die erfolgreiche Positionierung und Markteinführung der Zukunftstechnologie Gaswärmepumpe einsetzt, rechnet auf ihrer Internetseite vor, dass Gaswärmepumpen Wirkungsgrade von über 135 Prozent, rund ein Viertel mehr als bisherige Systeme, erzielen können. Der Wirkungsgrad sagt aus, wie viel Nutzenergie im Verhältnis zur eingesetzten Energie gewonnen werden kann.
Weiter erklärt die IGWP, dass der Energieverbrauch und CO2-Ausstoß mit der Gaswärmepumpe um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden kann, ohne Einbußen beim Komfort hinnehmen zu müssen. Im Vergleich zur Brennwerttechnik auf Heizölbasis seien sogar CO2-Einsparungen bis zu 50 Prozent realisierbar.
Doch nicht nur die rosigen Zahlen der IGWP sprechen für die Gaswärmepumpe, auch Ergebnisse bereits laufender Feldversuche rechtfertigen den Optimismus, mit dem Energieversorger und Heizungshersteller der neuen Technologie gegenüberstehen. So erklärte Werner Weßing, Fachkoordinator Anwendungstechnik bei Eon Ruhrgas, gegenüber dem „
Handelsblatt“, dass die Gaswärmepumpe in Feldversuchen mit fast einem Drittel weniger Erdgas und entsprechend geringeren CO2-Emissionen auskomme als das heutige Optimum, die Gasbrennwerttechnik.
Der einzige Wermutstropfen sind die Produktionskosten der neuen Gaswärmepumpen, die bislang noch die Massenproduktion der Geräte verhindern. Weßing rechnet allerdings damit, dass sich die Preise in den nächsten drei bis vier Jahren an das Niveau der Gasbrennwerttechnik annähern werden.
Vielleicht interessiert Sie auch:
... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke.
weiter
... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung.
weiter
...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.
weiter
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
weiter
...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen.
weiter
...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen.
weiter
... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten.
weiter
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter
...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch?
weiter
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter
...eine LED? Licht
emittierende
Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges.
weiter
... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund.
weiter
...die Elektrifizierung?
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter