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So umweltfreundlich ist Biogas
Biogas ist nie gleich Biogas: neben der chemische Zusammensetzung schwankt auch die Umweltfreundlichkeit beziehungsweise die Höhe der realisierten Treibhausreduktionen.
Je nachdem, welche Energiepflanzen (z.B. Mais, Gras) oder Reststoffe (z.B. Gülle) für die Produktion von Biogas eingesetzt werden, erreicht Strom aus Biogas im Vergleich zu fossilen Energieträgern unterschiedlich hohe Treibhausgasreduktionen.
Die Höhe der Emissionseinsparung hängt von der jeweiligen Anbaukultur, dem Anbauverfahren und Produktionsverfahren ab:
- Wie viel Energie wird für die in der Landwirtschaft eingesetzten Betriebsmittel (Dünger, Kraftstoff für Bodenbearbeitung etc.) verbraucht? (Effizienz des Betriebsmitteleinsatzes)
- Wie hoch sind beim Anbau von Energiepflanzen die Biomasseerträge pro Hektar?
- Wie hoch ist die Energieausbeute pro Einheit Biomasse? (Effizienz der Konversionsprozesse)
- Werden biogene Reststoffe genutzt? Können die Nebenprodukte des Energiepflanzenanbaus (z.B. Stroh) und des Produktionsverfahrens (z.B. Rapsschrot) energetisch oder in anderen Bereichen (z.B. als Futtermittel oder Dünger) genutzt werden?
Eine Kilowattstunde Biogas-Strom aus Gras verursacht im Verhältnis zu einer Kilowattstunde Braunkohle- oder Steinkohlestrom über 90 % weniger Treibhausgase und über drei Viertel weniger im Verhältnis zu Strom aus Erdgas. Die Klimabilanz einer Kilowattstunde Biogas-Strom aus Mais ist nur geringfügig schlechter als bei der Nutzung von Gras als Energiepflanze.
Auch für die Produktion von Biogas muss nur ein verhältnismäßig geringer Anteil von fossilen Energierohstoffen (z.B. für Düngemittel, Ernte, Transport und Verarbeitung der Energiepflanzen) aufgewendet werden.