Methanhydrat: Erdgas-Schnee soll Gas-Transport billiger machen

Mit einer neuen Technik zur Erzeugung von Methanhydrat haben US-Forscher von sich reden gemacht. Dabei wird der Hauptbestandteil von Erdgas, Methan, in ein Schnee ähnliches Material namens Methanhydrat umgewandelt. Der Vorteil daran ist die bessere Transportfähigkeit des Materials: Der Transport von Methanhydrat soll weit weniger aufwendig sein als beispielsweise der von Flüssiggas (LNG) und würde die weltweite Gasversorgung auf diese Weise stabiler und günstiger machen, wie das Technologie-Magazin „Technology Review“ berichtet.
 
Bislang hat die Erzeugung von Methanhydrat zum Teil Tage lang gedauert, da die Kohlen und Wasserstoffe in großen Druckkesseln miteinander vermischt werden mussten. Bei der von den US-Forschern neu entwickelten Methode wird das Methanhydrat dagegen sehr viel schneller – ein Forscher spricht sogar von „nahezu augenblicklich“ - erzeugt. Bei dem neuen Verfahren werden Wasser und Methan durch eine spezielle Düse gedrückt.
 
Der Erdgas-Schnee kann zum Transport zu Würfeln geformt und dann auf dem Seeweg in Kühlschiffen, auf der Schiene in gekühlten Güterwagen und auf der Straße in Kühllastern zu seinem Bestimmungsort gebracht werden. Wie beim Nahrungsmitteltransport reicht dabei jeweils eine Temperatur von minus 10 Grad Celsius. Beim Transport von Flüssiggas sind dagegen Temperaturen von minus 162 Grad Celsius erforderlich, was den Transport komplexer und teurer macht. Noch teurer sind der Bau, die Unterhaltung und Wartung großer Pipeline-Systeme.
 
Am Ziel angekommen kann das Methanhydrat ganz einfach durch Erwärmung in seinen gasförmigen Zustand zurückversetzen. Auch dieser Schritt stellt sich beim Flüssiggas weitaus schwieriger dar. Beim Transport von Flüssiggas muss das gasförmige Erdgas in sogenannten LNG-Terminals verflüssigt beziehungsweise in seinen gasförmigen Zustand zurückversetzt werden. Diese Flüssiggas-Anlagen sind extrem kostenintensiv. Ein weiterer Vorteil bei dem Transport von Methanhydrat ist der Umstand, dass der Erdgas-Schnee weit weniger explosiv ist als das Flüssiggas.
 
Allerdings konnten die Forscher ihre neue Methode bislang nur in einem kleinen Rahmen testen. Ob die Erzeugung von Methanhydrat die herkömmlichen Gas-Transportmöglichkeiten wirklich ausstechen kann, wird sich erst zeigen, nachdem das Verfahren in einer ausreichend großen Versuchsanlage getestet wurde.
 
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