Mafia unterwandert russischem Gasexport in die EU
In dem als „geheim“ eingestuften Dokument wird der Miteigentümer Dmitry Firtash damit zitiert, er habe „Verbindungen“ zu Semjon Mogilewitsch, einem der zehn „Most Wanted“ des FBI. Nur mit dessen Einwilligung sei es ihm überhaupt gelungen, Geschäfte einzufädeln. Firtash und Mogilewitsch ließen nach den WikiLeaks-Veröffentlichungen dementieren, Geschäftskontakte zu haben - wie RosUkrEnergo seit Jahren Gerüchte über Kontakte zur Mafia dementiert.
Was sich weit entfernt anhört, hat durchaus mit Deutschland zu tun: RosUkrEnergo wickelt einen großen Teil des Gashandels zwischen Russland und der Ukraine ab und ist für Teile des russischen Gasexports in die EU zuständig. Deutschland wiederum deckt rund ein Drittel seines Gasbedarfs mit Importen aus Russland. „Grundsätzlich ist zu empfehlen, nicht zu abhängig von einem Energieanbieter zu werden, sondern mehrere Bezugsquellen zu haben“, so die DIW-Energieexpertin Kemfert.
In Russland - das kabelten US-Diplomaten unter Bezug auf eine spanische Staatsanwaltschaft in die Heimat - übe die Mafia „gemeinsam mit ihren Freunden in der Politik“ eine „enorme Kontrolle“ über strategische Sektoren der globalen Wirtschaft aus.
(dapd/auk/oja/lü /4)