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Schiefergas-Bohrungen: Experten versuchen Ängste zu zerstreuen


Hans Georg Babies von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die im Auftrag der Bundesregierung die Erdgasvorkommen in Deutschland untersucht, ist bemüht, die Ängste von Anwohnern und Landwirten zu zerstreuen. Da das Grundwasser in wenigen Hundert Metern Tiefe vorkomme, sei es „unwahrscheinlich“, dass es zu Verunreinigungen durch Bohrungen in die sehr viel tiefer liegenden Lagerstätten komme. „Aber ausschließen kann man das nie“, räumt er ein. Den Gegnern der Gasbohrungen geht es vor allem um die Chemikalien, die beim Fracing zum Einsatz kommen könnten. Die genaue Menge und Zusammensetzung sind auch beim BGR unbekannt.

Babies hält die Aufregung dennoch für übertrieben. Derzeit gehe es erst einmal um die Exploration. Ob dann tatsächlich gefördert werde, stehe noch gar nicht fest. Zu den Zweifeln an dem Fracing-Verfahren gesellt sich allerdings noch ein anderer: Der Zweifel an der Unabhängigkeit der Behörden. 

Zweifel an der Unabhängigkeit der Behörden

Doch auf Einschätzungen unabhängiger Behörden wollen sich die Anwohner nicht mehr allein verlassen, seit die Bezirksregierung Anfang Dezember eine Broschüre des Wirtschaftsverbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) als Informationsmaterial an die Bürgermeister betroffener Gemeinden verschickte. Pikanterweise ist der Vorstandsvorsitzende von ExxonMobil Deutschland, Gernot Kalkoffen, auch Chef dieses Lobbyverbandes. Zwar versicherte die Behörde in einem Schreiben, „es sollte damit keinesfalls eine Interessen gelenkte Information erfolgen“ - doch bei Skeptiker Kruse bleiben Zweifel: „Ich mache mir schon Sorgen, ob die nachher neutral entscheiden.“

Für Aufsehen sorgte Anfang der Woche die Meldung, dass 2007 in Niedersachsen unter anderem mit Quecksilber belastetes Lagerstättenwasser aus einer undichten Rohrleitung der Firma Exxon Mobil ins Erdreich gelangt war und den Boden verseucht hatte. Die Verunreinigung ging aber nach Behördenangaben nicht auf die angewandte Fracing-Methode zurück. Die Chemikalien kämen auch ganz natürlich in tiefen Gesteinsschichten vor.
(dapd/wem/iha /4/Gastipp.de)

 

 

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