„Fracking“: Wissenschaftler warnen vor Förderung von Schiefergas

Teile Deutschlands sind schon zu Erkundungszwecken unter den großen Gaskonzernen aufgeteilt, erste Fracking-Bohrungen gab es bereits. Nun warnen Forscher des Tyndall Centre for Climate Change Research an der Universität Manchester vor den möglichen Folgen der Förderung unkonventioneller Gasvorkommen mit der Methode des sogenannten Fracking (auch "Fracing"; abgeleitet von "hydraulic fracturing").
 
Die Risiken der Fracking-Methode sind nämlich noch längst nicht genug erforscht. Besonders der Einfluss der eingesetzten Chemikalien beim Fracking ist bislang unkalkulierbar. Das ist zumindest das Ergebnis der Studie „Shale gas: a provisional assessment of climate change and environmental impacts“ (Schiefergas: ein vorläufiges Gutachten zu den Einflüssen auf Klimawandel und Umwelt) der Wissenschaftler aus Manchester.
 
Beim Fracking wird unter Hochdruck eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien ins Gestein gepresst, wodurch Risse entstehen, durch die später das Gas hochgepumpt wird. Beim Fracking geht es um Gas, das fest in die Poren des Gesteins, vor allem Schiefer, eingeschlossen ist.
 
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„Da es keine gesicherten Erkenntnisse zu den möglichen Verschmutzungen von Grund- und Oberflächenwasser bei der hydraulischen Fracking-Methode gibt, sollte vernünftigerweise der Förderung von unkonventionellem Gas nicht zugestimmt werden“, so Kevin Anderson, einer der Autoren der Fracking-Studie. Ihr Vorschlag: Die Förderung unkonventioneller Gasvorkommen mittels Fracking sollte ausgesetzt werden. Zumindest so lange, bis eine groß angelegte Studie zum Thema Fracking der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA Ende 2012 ihre Ergebnisse zu den langfristigen Folgen der Fracking-Methode veröffentlicht.
 
Eine ganze Reihe von Vorkommnissen in der Umgebung von Gas-Förderstellen hatte die Umweltbehörde zu der Untersuchung der Fracking-Methode veranlasst: Ein Fischsterben in West Virginia, ein brennender Wasserhahn in Colorado, ein verseuchtes Feuchtgebiet in Pennsylvania. Wie viel davon tatsächlich mit der Förderung von unkonventionellem Gas und der Fracking-Methode zu tun hat, ist unklar, deshalb eben die EPA-Studie zum Thema Schiefergas und Fracking. Doch vorab schätzte die Umweltbehörde ein: „Es gibt Bedenken, dass das hydraulische Fracking die Qualität des Grund- und Oberflächenwassers beeinträchtigen und damit Mensch und Umwelt bedrohen kann.“
 
Der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) teilt diese Bedenken gegenüber der Fracking-Methode nicht. Fracking sei eine „bewährte Technik“, so Sprecher Hartmut Pick. „Wenn es in der Vergangenheit Probleme gegeben hätte, würde das Bergamt sie kennen.“ Ein Moratorium für die Förderung unkonventionellen Gases mittels Fracking hält er deshalb für „völlig unnötig“.
(dapd/auk/rg/lü /4/Gastipp.de)
 

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