Heizung mithilfe der Heizkennlinie optimieren
Eine Systemtemperatur 70/55 bedeutet beispielsweise, dass das Heizungswasser mit 70 Grad Celsius auf die Reise zum Heizkörper geschickt wird und mit 55 Grad Celsius zum Wärmeerzeuger zurückkommt. An warmen Übergangstagen im Frühjahr oder Herbst brauchen die Heizkörper beispielsweise nur 30 Grad Celsius warm zu werden. Auf welche Temperatur das Heizmedium bei der entsprechenden Außentemperatur erwärmt wird, kann man mit der so genannten Heizkennlinie bestimmen.
Die Heizkennlinie beschreibt den Zusammenhang zwischen Außentemperatur und Vorlauftemperatur der Heizung. Die Heizkennlinie kann in der Regelung unterschiedlich – je nach Art des Hauses - eingestellt werden. Wird ein Gebäude beispielsweise energetisch saniert und hat danach einen niedrigeren Wärmebedarf, dann kann die Heizkennlinie in der Regel gesenkt und damit weitere Energie gespart werden.
Eine mithilfe der Heizkennlinie optimierte Heizung minimiert aber nicht nur Wärmeverluste, sondern spart auch durch die niedrigen Systemtemperaturen Energie, da bei niedrigen Systemtemperaturen der Brennwerteffekt bei Brennwertkesseln besser zur Geltung kommt.
Denn als Eigentümer kann man bei der Absenkung der Heizkennlinie höhere Risiken eingehen als der Installateur. Dieser muss natürlich auf der sicheren Seite bleiben, wenn es um die Frage geht, ob das Haus an sehr kalten Tagen warm genug wird. Eine darüber hinaus gehende Heizungsoptimierung und ein hydraulischer Abgleich der Anlage ist empfehlenswert und wird vom Umweltministerium des Saarlandes im Rahmen des Programms "Klima Plus Saar" gefördert.