Smart Home: Was kann das intelligente Haus?
Das Smart Home überführt Science-Fiction-Phantasien in den Alltag: Intelligente Häuser stellen künftig bei geöffnetem Fenster die Heizung ab, stellen die Waschmaschine an, wenn es gerade günstig ist und benachrichtigen ihre Bewohner bei Einbruchsversuchen per SMS. Gastipp.de hat sich das Smart Home-Konzept genauer angesehen und erklärt, was das Smart Home alles kann und was das Smart Home (noch) nicht kann.
Im Zentrum des Smart Home steht ein Server, über den per hausinternes Funknetzwerk Haustechnik wie Heizungsanlage, Beleuchtung und Alarmanlage, Elektrogeräte wie Waschmaschine, Fernseher und Hi-Fi-Anlage und ein intelligenter Stromzähler miteinander vernetzt sind. Der Server ermöglicht es dem Nutzer, alle eingebundenen Elemente des Smart Home zentral zu steuern und zu programmieren - per Smartphone auch von unterwegs.
Was kann das Smart Home?
Indem das Smart Home die Steuerung von Elektrogeräten, Licht und Heizung erleichtert und die Laufwege verkürzt, erhöht es ohne Frage den Komfort der Bewohner. Im Smart Home können Elektrogeräte, Beleuchtung, Heizung, Lüftungs- oder Klimaanlage, Rollläden, Markisen oder Jalousien bequem per App vom heimischen Sofa aus oder per Smartphone von unterwegs gesteuert werden.
Bewegungsmelder an Fenstern und Türen erhöhen zudem die Sicherheit der Wohnung oder des Hauses. Wird eine Tür oder ein Fenster in Abwesenheit der geöffnet, benachrichtigt das Smart Home seine Bewohner per SMS.
Der Heimvernetzung von Multimedia-Geräten wie Fernseher, PC und Hi-Fi-Anlage im Smart Home erhöht ebenfalls den Komfort. Durch die Heimvernetzung sind Video, Bild- und Musikdateien eines Geräts an allen beteiligten Geräten verfügbar, die jeweilige Datei verarbeiten kann und die zentrale Steuerung ersetzt die Universalfernbedienung.
Energie sparen mit dem Smart Home
Neben der Erhöhung des Komforts trägt das Smart Home dazu bei, die Energiekosten zu senken, in dem der eigene Energieverbrauch besser beobachtet, gesteuert und kontrolliert wird.
In einem Privathaushalt macht die Heizung fast 80 Prozent des Energieverbrauchs aus. Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts für Bauphysik lässt sich mit Smart Home-Technik der Wärmebedarf eines Einfamilienhauses um bis zu 40 Prozent pro Jahr reduzieren. Erzielt werden die Einsparungen durch die Rollladensteuerung und die Temperaturregelung einzelner Räume über Heizkörper- und Raumthermostate in Kombination mit Tür-/Fenstersensoren. So regeln sich die Heizkörper selbstständig herunter, sobald der Raum ungenutzt ist oder ein Fenster geöffnet wird.
Völlig neue Nutzungsmöglichkeiten
Noch mehr Energie kann man mit dem Smart Home durch Verbrauchsdatenerfassung (Smart Metering), wie sie beispielsweise intelligente Stromzähler ermöglichen.
Durch die Verwendung von intelligenten Stromzählern (Smart Metering) ergeben sich im Smart Home darüber hinaus vollständig neue Nutzungsmöglichkeiten. So können sich Waschmaschinen beispielsweise dann selbst einschalten, wenn der der Strom gerade besonders günstig ist Voraussetzung dafür sind allerdings ein intelligenter Stromzähler (Smart Meter) und dynamische Stromtarife, bei denen der Strompreis je nach Angebot variiert. Solche Stromtarife bieten die Energieversorger bislang nicht an.
Smart Home: Lohnt sich die Umrüstung?
Das kommt darauf an. Die Smart Home-Technik für die Heimvernetzung von Heizung, Licht und Alarmanlage ist relativ kostengünstig nachrüstbar und lohnt sich nicht nur aufgrund des höheren Komforts, sondern auch wegen der Energieeinsparung, die man dadurch erzielen kann. Die Heimvernetzung von Multimedia-Geräten ist ebenfalls relativ kostengünstig möglich, erhöht den Komfort, spart aber keine Energie.
Smart Home-Technik für die Heimvernetzung von Waschmaschinen mit intelligenten Stromzählern ist derzeit gar nicht möglich, weil intelligente Stromzähler noch nicht flächendeckend im Einsatz sind und deshalb auch noch keine dynamischen Stromtarife noch nicht angeboten werden.