Das Prinzip des Netzlastausgleichs
Die meisten Störungen und Schwankungen werden durch den unregelmäßigen Stromverbrauch verursacht. Wenn der Stromverbrauch ansteigt, sinkt die Spannung zunächst im Niederspannungsnetz. Zum Teil heben sich unterschiedliche Belastungen an verschiedenen Stellen des Niederspannungsnetzes gegenseitig auf. Erst wenn ein Spannungsabfall nicht innerhalb eines Netzes geregelt werden kann und bestimmte Toleranzwerte überschreitet, muss der Spannungsabfall vom übergeordneten Mittelspannungsnetz ausgeglichen werden. Dieser Vorgang wird Lastwechsel genannt. Wenn sich im Mittelspannungsnetz der Spannungsabfall wiederholt, müssen das Hoch- und Höchstspannungsnetz den Lastwechsel übernehmen.
Umgekehrt kann es zu Schwankungen der Stromproduktion kommen, etwa weil ein Kraftwerk vorübergehend ausfällt oder auch zuviel Strom erzeugt. Auch dann muss sofort die so genannte Regelenergie bereit gestellt werden, um die Spannung im Netz stabil zu halten. Besonders Atomkraftwerke erfordern viel Regelenergie, denn sie sind praktisch nicht regulierbar. Windenergie, die inzwischen einen fühlbaren Teil zur Stromversorgung beiträgt, erhöht ebenfalls den Bedarf an Regelenergie. Schließlich wird, wenn weniger Wind weht, gleich auch weniger Strom ins Netz eingespeist.